Tierisch gute Eltern

Donnerstag, 01.12.2022 – Beginn: 10.00 Uhr – Eintritt frei!

Unser Planet und seine atemberaubende Tierwelt sind wunderschön und vielfältig. Fast genauso zahlreich sind die Wege, die Tiereltern gefunden haben, um ihren Nachwuchs zu beschützen und ihm das Wichtigste für ein eigenständiges Leben in der Wildnis mitzugeben.

Und übrigens: Der Film eignet sich perfekt dafür, die eigenen Kleinen zu beschäftigen – zumindest für 50 Minuten.

Eine Familie zu gründen und Kinder großzuziehen ist keine einfache Angelegenheit. Schon für uns Menschen ist das eine sehr herausfordernde Aufgabe. Die freie Natur verlangt aber noch einiges mehr von ihren Bewohnern ab. Egal ob unter Wasser, in versteckten Rissen im Gestein oder hoch oben in den Wipfeln der Urwaldriesen Borneos, die Wildnis schont niemanden. Weder Eltern noch Nachwuchs.

Dieser Film zeigt einige der unterschiedlichen Methoden der Jungenaufzucht, die sich in der freien Wildbahn entwickelt haben. Die Reise führt uns in die verschiedensten Lebensräume und quer durch das Tierreich.

Unter den rauen Wellen des pazifischen Ozeans, befindet sich ein Oktopus auf der Suche nach einem ruhigen Plätzchen – Sie ist im Begriff Mutter zu werden. Dafür ist sie auf der Suche nach einem geeigneten Unterschlupf, in dem sie ihre Eier ablegen kann.

Weibliche Kraken befestigen ihre Eier mit klebrigen Fäden, an der Decke ihrer Behausung. Über einen Zeitraum von fünf Monaten umsorgt die Mutter ihr Gelege, sie säubert die Eier und umspült sie mit Wasser, damit sie genug Sauerstoff erhalten. Die Mutter weicht nicht von der Seite ihres ungeborenen Nachwuchses, eine Wächterin, mit dem einzigen Ziel zu beschützen. In dieser Zeit jagt sie nicht und nimmt daher auch keine Nahrung zu sich. Kurz nachdem ihre Kinder schlüpfen, stirbt die Mutter. Sie bringt das ultimative Opfer, um der nächsten Generation, das Leben zu ermöglichen.

Etwas weiter oberhalb der Wasseroberfläche, auf der hawaiianischen Insel O‘ahu, offenbart sich eine wunderbare Liebesgeschichte.

Hier in Ka‘ena Point liegt eine Brutkolonie von Laysanalbatrossen. Diese Seevögel sind sehr standorttreu, dieselben Tiere brüten hier jedes Jahr und das auch meist mit demselben Partner. Sie gehen monogame Beziehungen ein und kümmern sich gemeinsam um ihr einziges Ei. Doch in dieser Kolonie ist das  Geschlechterverhältnis etwas unausgeglichen.

Es gibt mehr Weibchen als Männchen, und so kommt es vor, dass hier gleichgeschlechtliche Beziehungen, zwischen den weiblichen Vögeln, entstehen. Die zwei Mütter brüten gemeinsam ein Ei aus und sind damit genauso erfolgreich, wie ihre heterosexuellen Nachbarn.

Auf der Insel Borneo, lebt einer unserer engsten Verwandten, der Orang-Utan. Diese Menschenaffen sind höchst intelligent und benutzen allerlei Werkzeuge, um ihnen das Überleben zu erleichtern.

Die meiste Zeit ihres Tages verbringen sie, hoch über dem Regenwaldboden, im Geäst der Bäume. Ihre langen Arme eignen sich bestens dafür, sich durch die
Baumkronen zu schwingen.

Bei Orang-Utans fällt die Kindeserziehung den Weibchen zu, die Männchen steuern nur ihr Erbgut bei. Die Mutter und ihr Junges sind unzertrennlich und das kann man wortwörtlich nehmen. Gerade in den ersten vier Monaten seines Lebens, die quasi nie ohne Körperkontakt zu seiner Mutter ablaufen.

Wenn es älter ist, wird das Junge selbstständiger, abenteuerlustiger. Doch es entfernt sich nie zu weit von seiner Mutter. Sie ist seine Lehrerin, die ihm alles über das Leben im Kronendach beibringt. Lernstoff gibt es reichlich: Wie kommt man am geschicktesten von Ast zu Ast, wo gibt es was zu essen und wie baut man ein Nest für die Nacht. Doch der junge Orang-Utan hat genug Zeit, um all ihr Wissen zu verinnerlichen – erst mit circa acht Jahren werden Orang-Utans selbstständig.

Andere Tiere setzten auf Gruppenarbeit, um den Nachwuchs durchzubringen. Elefanten, zum Beispiel. In den Herden leben Weibchen verschiedensten Alters,
zusammen mit ihren Kälbern – die Männchen sind allein oder in eigenen Junggesellengruppen unterwegs.

Angeführt werden die Herden von einer Leitkuh, sie kennt den Weg zu Wasserlöchern und Futterplätzen. Die Standorte hat sie selbst von ihrer Vorgängerin
gezeigt bekommen, und gibt nun ihr Wissen an die nächste Generation weiter. Schon in einem sehr jungen Alter bekommen die Kälber so mit, was wichtig ist um zu Überleben.

Das richtige Sozialverhalten, lernen sie dagegen von der ganzen Herde. Was darf man als Elefant alles? Was ist gesund und was nicht? Und wie oft darf meine seine Familienmitglieder anrempeln, bis es zu viel wird? Und wenn es einmal brenzlig wird, dann hilft eine die ganze Herde.

Im Dschungel Sri Lankas, hat ein Pärchen Blaukittas ihr Nest eingerichtet. Die farbenfrohen Vögel sind dauernd unterwegs, um Futter für die frischgeschlüpften
Küken aufzutreiben. Im Dickicht des Regenwaldes stellt sich das aber schwieriger heraus als gedacht. Es herrscht starker Druck zwischen allen Waldbewohnern, um die Futterquellen für sich zu beanspruchen.

Doch diese bunten Vögel haben sich einen Trick einfallen lassen. Sie kümmern sich nicht allein um ihre Brut. Mehr Schnäbel bedeutet mehr potenzielle Beute und so helfen die Kinder aus früheren Gelegen mit, ihre jüngeren Geschwister zu versorgen.

Die jüngeren Blaukittas lassen sich Zeit, einen eigenen Partner zu finden und selbst ein Nest anzulegen. Durch ihre Unterstützung erleichtern sie das Leben ihrer Eltern und lernen so etwas für die eigene zukünftige Familiengründung.

Meist übernehmen Mütter die Aufzucht des Nachwuchses, oder aber die Eltern teilen sich die Aufgaben. Die Fälle, in denen der Vater der Alleinerzieher ist, sind eher selten.

Nach einem Regenschauer kontrolliert ein Pfeilgiftfroschmännchen einige Blätter am Boden. Die sind sehr wichtig für ihn, denn auf ihnen kleben die Eier, in denen seine Nachkommen heranwachsen.

Die Feuchtigkeit, die amphibische Eier brauchen ist im Regenwald des Amazonas kein Problem. Dafür wird Sauberkeit großgeschrieben.

Schlüpfen die Eier, nimmt Vater Frosch seinen Kaulquappen Huckepack. Er sucht für sie einen wässrigen Unterschlupf, zum Beispiel die leere Schale einer Brasilnuss. Sie ist mit Regenwasser des letzten Niederschlages gefüllt und die perfekte Behausung für die heranwachsenden Frösche.

Unser Planet und seine atemberaubende Tierwelt sind wunderschön und vielfältig. Fast genauso zahlreich sind die Wege, die Tiereltern gefunden haben, um ihren Nachwuchs zu beschützen und das Wichtigste für ein eigenständiges Leben in der Wildnis mitzugeben.

Und ganz nebenbei. Der Film eignet sich perfekt dafür, die eigenen Kleinen zu beschäftigen – zumindest für 50 Minuten.

Fotos
Land/Jahr: Österreich, 2021
Spiellänge: 50 min.
Regie: Christopher Köhler
Buch: Christopher Köhler
Kamera: James Aldred, Christian Baumeister, Mark Carroll, Cristian Dimitrius, Martin Dohrn, Matt Hamilton, Jack Hynes, Ann Johnson Prum,
Russell Kaye, Owen Prümm, Michael Riegler, Mark Romanov, Rick Rosenthal, Warren Samuels, Paul D. Stewart, Christian Stolz, Alexander Sommer, Kim Wolhuter
Schnitt: Christian Stoppacher
Sounddesign, Ton: Stefan K. Fiedler
Musik: Jörg Magnus Pfeil, Siggi Mueller
Sprecher/in: Angelika Lang
Produktion: Terra Mater Factual Studios
Webseite: www.terramater.at

Jena - Lichtstadt

Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz

Diese Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft der Thüringer Ministerin für Umwelt, Energie und Naturschutz, Frau Anja Siegesmund

Stiftung Naturschutz Thüringen